Lucia im Skansen

Kom, vi firar Lucia


Heute ist der 13. Dezember. Etwas mehr als Halbzeit auf dem Weg durch die Adventszeit, und die Weihnachtsvorbereitungen sind in vollem Gange. Baum aussuchen, Weihnachtspost erledigen, Geschenke finden, Plätzchen backen – eine schöne und hoffentlich für Euch alle besinnliche Zeit.

Wie aber sieht es bei den Schweden aus?

Auch in Schweden genießt man die Adventszeit und bereitet sich auf Weihnachten vor. Das unterscheidet sich gar nicht so sehr vom Advent in Deutschland. Über allem steht der Wunsch, die dunkle Jahreszeit zu illuminieren. Die Innenstädte erstrahlen in Weihnachtsbeleuchtung, und überall stellen die Menschen Kerzenleuchter in die Fenster. Sie besuchen Weihnachtsmärkte, kaufen Geschenke in hektischen Fußgängerzonen, wärmen sich bei Glögg (schwedischer Glühwein). Und freuen sich auf Weihnachten.

Doch eine Tradition ist ganz besonders. Am 13. Dezember begehen die Schweden einen ihrer höchsten Festtage: das Lucia-Fest. Kaum ein Mädchen, das sich nicht wünscht, im traditionellen Lucia-Umzug mitzulaufen. Die Lucia trägt Licht im Haar (früher in Form von Kerzen, heute behilft man sich aus Sicherheitsgründen mit elektrischen Lichtern) und um den Bauch eine rote Schärpe. So zieht sie mit ihrem Gefolge aus Jungfern und Sternknaben durch Schulen oder Firmen und singt Volkslieder.

Woher kommt dieser Brauch? Einige Vermutungen drehen sich um die italienische Märtyrerin aus dem 3. Jahrhundert, die ihr Leben dem Christentum als Jungfrau widmete. Oder  geht die weiß gekleidete Frau auf das deutsche Bild des Jesuskindes aus dem 17. und 18. Jahrhundert zurück? Es ranken sich viele Legenden um die Frau im weißen Kleid.
Die Feierlichkeiten an sich aber gehen vermutlich auf bäuerliche Traditionen aus dem Mittelalter zurück, nach denen man die vorweihnachtlichen Arbeiten auf dem Hof abschloss und mit Weihnachtsfasten beginnt. Eine Tradition vom Land also – wie so viele Bräuche in Schweden. Doch inzwischen wird das Luciafest in ganz Schweden gefeiert und ist neben dem Mittsommerfest einer der wichtigsten Brauchtumstage. Seit den Siebzigerjahren wird sogar im Fernsehen eine nationale Lucia gewählt.

Keine schwedische Tradition ohne Essen! Zu Lucia werden in Schweden Lussekatter gebacken: ein himmlisches Hefegebäck mit Safran. Schaut Euch dieses Bild an! Und wer’s Nachbacken will, hier kommt auch das Rezept:

800px-Saffron_bun_20051213_001.jpg Rezept für 24 Lussekatter

50 g Butter oder Margarine in 150 ml lauwarmer Milch verrühren, 25 g Hefe darin auflösen, mit 300 g Mehl, 50 g Zucker, 1 Ei, 1 Msp. Safran und einer Prise Salz zu einem geschmeidigen Teig kneten und auf doppelte Größe gehen lassen. Den Teig in 24 Stücke teilen und daraus „Lussekatter“ formen (umgekehrte „s“, jeweils 2 über Kreuz gelegt. Die Enden werden eingedreht und jeweils eine Rosine draufgesetzt.). 15 Minuten auf einem gut gefetteten Backblech gehen lassen. 1 Eigelb verquirlen, die Lussekatter damit bestreichen und mit Korinthen / Rosinen verzieren. Bei 250° C ca. 15 Minuten backen

Übrigens: Auch in Deutschland kann man Lucia feiern. Fragt doch mal nach bei deutsch-schwedischen Gesellschaften und Vereinen, den schwedischen Konsulaten oder der Deutsch-Schwedischen Handelskammer.

Und wer’s lieber audiovisuell mag, sollte sich unbedingt diese kurze Zusammenfassung anschauen:

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Bild: Sweden.se

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