Schwedisch lernen in 30 Tagen

Langenscheidt – Schwedisch in 30 Tagen

Eine Sprache lernen in 30 Tagen, kann das gehen? Das jedenfalls verspricht Langenscheidt etwas großspurig mit seinem Sprachkurs „Schwedisch in 30 Tagen“. Klingt ja erstmal super. 1 Sprache pro Monat, das macht 12 Sprachen im Jahr, und 2014 bin ich dann ein Sprachgenie …

Ganz so einfach wird es dann wohl doch nicht sein. Und ganz so ist es auch nicht gedacht. Tatsächlich ist das Programm in 30 Lektionen aufgeteilt. Wer es also schafft, jeden Tag eine Lektion effektiv durchzuarbeiten und alle Zwischentests zu bestehen – Gratulation, dann hat er oder sie vielleicht wirklich Schwedisch in 30 Tagen gelernt.

Der erste Eindruck

Der Schwedischkurs kommt in einer recht handlichen Box daher, nicht größer als ein Din-A4-Blatt. Darin befinden sich ein (erstaunlich kleines, aber dickes) Buch sowie 2 Audio-CDs. Das Ganze natürlich Langenscheidt-gelb und mit einer hübschen und blonden Schwedin vor typisch schwedischer Schärenkulisse. Etwas klischeehaft, aber wenigstens nicht so verstaubt, die Optik. Innen sind die Lektionen farbig voneinander abgehoben und mit kleinen Grafiken aufgelockert.

Das Programm

30 Lektionen also, die aufeinander aufbauen und den geneigten Schwedischlernenden so Schritt für Schritt mit Schwedischkenntnissen der Stufe A2 nach europäischem Referenzrahmen versorgen sollen. Das bedeutet: Wer fleißig die Lektionen bearbeitet, sollte am Ende in der Lage sein, Alltagssituationen auf Schwedisch zu bewältigen und Gespräche über allgemeine und nicht zu komplexe Themen zu führen. Das Programm, das sich ausschließlich an Selbstlerner wendet, besteht aus einem Lehrbuch und 2 Audio-CDs.

Die Lektionen bedienen vier Themenbereiche: Basics, Alltag, Reise und Beruf. Fast jede Lektion beginnt mit einem Dialog inkl. deutscher Übersetzung, es folgen Fragen zum Dialog, um das Lese- und Hörverständnis zu trainieren, dann die neuen Vokabeln und ein Kapitel zur Grammatik sowie Übungen zur Lektion. Den Abschluss bildet jeweils der Kulturtipp, das sind landeskundliche Informationen, schwedische Gewohnheiten und Traditionen, jeweils inhaltlich passend zum Lektions-Dialog. Alle paar Lektionen sollen Wiederholungslektionen und Zwischentests das Gelernte vertiefen und abfragen.

Doch damit nicht genug: In einem umfangreichen Anhang finden sich eine Kurzgrammatik, Lösungen zu den Übungen sowie die Hörtexte der CDs und ein alphabetisches Wörterverzeichnis. Sehr schön: Vor dem Grammatik-Abschnitt werden die wichtigsten grammatischen Fachbegriffe in „verständliches Deutsch“ übersetzt und mit Beispielen erklärt.

Das Programm richtet sich an ambitionierte Lernende, die ein wenig ehrgeizig sind und fleißig sind. Das merkt man z.B. an den Dialogen, die von der 2. Lektion an recht umfangreich sind, voller neuer Vokabeln und Grammatik stecken. Gefällt mir gut, ich erinnere mich gut, dass ich sowohl als Schwedisch-Lernende als auch als -Lehrende immer genervt war von den winzigen Lektionstexten, die man in den meisten Lehrbüchern in den Anfangstexten findet. In 30 Sekunden durchgelesen, next please …

Wer Schwedisch im Selbststudium lernt, sollte – und das kann ich nicht oft genug wiederholen – unbedingt so viel Schwedisch wie möglich hören, um die Aussprache von Anfang an richtig zu begreifen und zu lernen. Daher gilt auch hier bei diesem Programm: Immer und immer wieder die Audio-CDs anhören! Sie enthalten die Lektionsdialoge sowie Texte zu den Hörverständnisübungen und Tests. Positiv aufgefallen sind mir dabei die Sprecher: Langenscheidt hat auf Muttersprachler gesetzt, die die Lektionsdialoge in normalem Sprechtempo und damit sehr authentisch vorlesen. Zum besseren Verständnis werden die Dialoge der Lektionen 2-13 in verlangsamtem Tempo wiederholt, dabei aber nicht überbetont, wie ich das bei anderen Programmen schon so oft gehört habe. Außerdem sind die Dialoge mit Umgebungsgeräuschen unterlegt, was sie zusätzlich authentischer wirken lässt.

Eckdaten

Autoren: Paola Kucera und Elisabeth Timmermann
Verlag: Langenscheidt
Preis: 26,99 €
ISBN: 978-3-468280702

Mein Fazit

Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Gut, das Versprechen, in „30 Tagen“ Schwedisch zu lernen, ist vielleicht etwas hoch gegriffen, wenngleich natürlich möglich. Die Lektionen sind recht kurz, wer also jeden Tag eine durcharbeiten kann, könnte tatsächlich Schwedisch in 30 Tagen lernen. Wobei noch zu klären wäre, wie nachhaltig die Kenntnisse dann hängenbleiben. Aber es bleibt ein gutes Konzept mit viel Stoff für recht wenig Geld. Das mich zu einem Experiment angeregt hat, aber mehr dazu bald an anderer Stelle …

Einstweilen miniflagge.gif miniflagge.gif miniflagge.gif miniflagge.gif. Wenn Ihr mir schreibt, wie nachhaltig Ihr damit Schwedisch gelernt habt, vergebe ich vielleicht noch die fünfte Flagge …

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