Gelesen (und gehört) 2020

Es ist mal wieder Zeit für meinen Bücher-Jahresrückblick. Obwohl 2020 ein wirklich arbeitsreiches Jahr war, bin ich – wahrscheinlich wegen Corona – doch mehr zum Lesen gekommen als sonst.

Hier kommen also meine gelesenen und gehörten Bücher 2020. (Dass die Hörbücherliste so lang ist, liegt sicher auch an Corona. Wir waren viel zu Hause, und ich habe sehr viel Sport gemacht. Insgesamt bin ich über 850 km gewalkt oder gelaufen, und dabei höre ich bevorzugt Hörbücher oder Podcasts.)

Bücher 2020

Bei der Durchsicht der Liste fällt mir auf, dass ich viele schwedische und norwegische Titel nicht im Original lese, sondern in Übersetzungen von lieben KollegInnen. Das liegt zum einen daran, dass es inzwischen einen regen Austausch von Belegexemplaren untereinander gibt, denn wenn ein Buch vom Verlag veröffentlicht wird, bekommt der/die ÜbersetzerIn ja immer mehrere Belege, bei Romanen nicht selten 10 Stück pro Auflage.

Zum anderen merke ich aber auch, dass ich viel lerne, wenn ich die Übersetzungen lese. Denn ich lese immer auch mit dem Auge der Übersetzerin, und dadurch werde ich auf ungewöhnliche/interessante/schöne Formulierungen aufmerksam, stelle mir vor, was im Norwegischen und Schwedischen gestanden haben könnte, und mache mir hin und wieder auch Notizen dazu. Der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus sozusagen. (Diese Aufmerksamkeit auf bestimmte Wendungen ist beim Hörbücherhören übrigens besonders ausgeprägt, vielleicht, weil man gleich den Klang im Ohr hat und auch sofort merkt, wenn etwas nicht richtig klingt oder fließt.)

Das sind also die Bücher, die ich 2020 gelesen habe:

  • Kallentoft / Lutteman, übersetzt von Ulrike Brauns: Der Schrei des Engels (sehr spannend, aber der Band davor war besser)
  • Richard Morais, übersetzt von Monika Köpfer: Madame Mallory und der indische Küchenchef (nettes Buch)
  • Åsne Seierstad, übersetzt von Nora Pröfrock und Frank Zuber: Einer von uns. Die Geschichte eines Massenmörders (Biografie und Hintergründe über den Attentäter von Utøya. Erschreckend und das Buch, das mich im letzten Jahr am tiefsten bewegt hat)
  • Jussi Adler Olsen, übersetzt von Hannes Thieß: Opfer 2117 (Hochspannung, mal wieder)
  • Lars Lenth, übersetzt von Frank Zuber: Der Lärm der Fische beim Fliegen (Das war mal eine ganz andere Art von Krimi, musste mich erst einlesen. Aber durchaus lesenswert, Band 2 liegt schon bereit)
  • Jens Henrik Jensen, übersetzt von Friederike Buchinger: Oxen – Lupus (Band 4 der eigentlich als Trilogie angelegten Reihe um den kauzigen Ermittler)
  • Steven Price, übersetzt von Anna-Nina Kroll: Die Frau in der Themse (ein historischer Krimi mit vielen, vielen Seiten, die 2021 noch fertiggelesen werden wollen)
  • Emma Viskic, übersetzt von Ulrike Brauns: No Sound (Interessante Idee, einen gehörlosen Ermittler zur Hauptfigur zu machen. Trotzdem musste ich mich an den Ton des Buches erstmal gewöhnen. Dann aber habe ich gleich auch Band 2 gelesen:)
  • Emma Viskic, übersetzt von Ulrike Brauns: No words
  • Lars Kepler: Paganini-kontraktet (Meine erste Begegnung mit dem Autorenduo unter dem Pseudonym Lars Kepler. Wie Ihr an der Hörbücherliste sehen könnt, haben die Werke von LK mich dann nicht mehr losgelassen).
  • Kathrin Heckmann: Fräulein Draußen (Ein inspirierendes Buch. Ich folge der Bloggerin schon, seit sie vor ein paar Jahren den South West Coast Path erwandert hat, ein Traum, der auch auf meiner Liste steht. In diesem Buch nun schreibt sie über ihre Erfahrungen beim Wandern. Und sie beschreibt, was auch mich immer wieder fasziniert: dass es die kleinen Dinge sind, die besonders lange im Herzen bleiben, nicht unbedingt die Mustsees der Sightseeing-Spots)
  • Måns Kallentoft / Anna Karolina: Falco (ein weiterer Band der Herkulesserie, dieses Mal schreibt Kallentoft nicht zusammen mit Lutteman, sondern hat sich weibliche Verstärkung geholt. Ich finde, man merkt einen leichten Bruch, ohne dass ich sagen könnte, ob mir das neue Duo besser gefällt als das erste.)
  • Ruth Ware, übersetzt von Stefanie Ochel: Woman in Cabin 10 (spannende, kurzweilige Lektüre)
  • Ketil Bjørnstad, übersetzt von Ina Kronenberger: Villa Europa (Manchmal braucht man zwei Anläufe, um zu entdecken, wie wunderbar ein Buch ist. Dieses hier ist so eines. Absolute Leseempfehlung. Erstaunt hat mich wirklich, dass eigentlich alle Männer in diesem Generationenroman nicht besonders gut weggekommen sind – ungewöhnlich bei einem männlichen Autor)
  • John Gilstrap, übersetzt von Andrea Brandl: Die Nacht des Jägers (spannend; ein Buch, das schon sehr lange im RuB (Regal der ungelesenen Bücher) stand)

Das Buch von Åsne Seierstad hat mich definitiv am meisten beeindruckt und tief bewegt, und es wird mir lange im Gedächtnis bleiben. Es ist wirklich harte Kost, und ich ziehe meinen Hut vor meinen lieben Kollegen Nora Pröfrock und Frank Zuber, die sich als Übersetzer so lange so intensiv mit diese Geschichte auseinandersetzen mussten. Da die Geschichte vom Utøya-Attentat mich auch beruflich im letzten Jahr beschäftigt hat, war es wohl der richtige Zeitpunkt, es zu lesen. Nichts für schwache Nerven!

Hörbücher 2021

Diese Liste ist wahrscheinlich nicht vollständig, aber dennoch ziemlich umfangreich. Hier könnt Ihr also sehen, was mich auf den 850 km Laufen/Walken beschäftigt hat.

  • Ethan Cross, (dieser und die anderen Bände:) übersetzt von Dietmar Schmidt, gelesen von Thomas Balou Martin: Racheopfer
  • Ethan Cross: Ich bin die Nacht
  • Ethan Cross: Ich bin die Angst
  • Ethan Cross: Ich bin der Schmerz
  • Ethan Cross: Ich bin der Zorn
  • Ethan Cross: Ich bin der Hass
  • Ethan Cross: Die Stimme des Zorns
  • Ursula Poznanski (beide Bände:) gelesen von Luise Helm: Vanitas Band 1
  • Ursula Poznanski: Vanitas Band 2
  • Chris Colfer, (beide Bände:) übersetzt von Fabienne Pfeiffer, gelesen von Rufus Beck: Land of Stories: Das magische Land 2
  • Chris Colfer: Land of Stories: Das magische Land 3
  • Leo Born (alle Bände:) gelesen von Sabina Godec: Blinde Rache. Ein Mara Billinsky Thriller
  • Leo Born: Lautlose Schreie. Ein Mara Billinsky Thriller
  • Leo Born: Brennende Narben. Ein Mara Billinsky Thriller
  • Leo Born: Blutige Gnade. Ein Mara Billinsky Thriller
  • Leo Born: Tödliche Nacht
  • Leo Born: Kalte Schuld
  • Alexander Oetker, gelesen von Beate Rysop: Zara & Zoe. Rache in Marseille
  • Chris McGeorge, übersetzt von Karl-Heinz Ebnet, gelesen von Stefan Kaminsky: Der Tunnel – Nur einer kommt zurück
  • Dave Warner, übersetzt von Dr. Holger Hanowell, gelesen von Bernd Reheuser: Die Schlingen der Schuld
  • Elisabeth Key, übersetzt von Rainer Schumacher, gelesen von Britta Steffenhagen: Sieben Lügen
  • Helena Marchmont, gelesen von Nathanial Parker: Bunburry 1-3. A cosy compilation
  • Stephan Ludwig, gelesen von David Nathan: Zorn – Wie du mir
  • Ian McEwan, übersetzt von Bernhard Robben, gelesen von Wanja Mues: Maschinen wie ich
  • Lars Kepler, (alle Bände:) übersetzt von Paul Berf, gelesen von Simon Jäger: Der Hypnotiseur
  • Lars Kepler: Flammenkinder
  • Lars Kepler: Der Sandmann
  • Lars Kepler: Ich jage dich
  • Arno Strobel, gelesen von Sascha Rotermund: Die App
  • Arno Strobelgelesen von Tanja Geke: Der Trakt

Dazu kommen noch ein paar angefangene, aber nicht abgeschlossene Hörbücher. Und natürlich diverse Folgen von den Drei Fragezeichen, die ich hier aber nicht einzeln aufführen will.

So, nun starte ich also in das Lese- und Hörjahr 2021. Aktuell liegt „Utmarker“ von Arne Dahl auf meinem Nachtisch. Aber dazu dann Ende des Jahres mehr.

 

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