Schwedisch Sprachführer innen

Langenscheidt Sprachführer Schwedisch

In der Regel entscheidet man sich ja nicht aus heiterem Himmel dafür, Schwedisch zu lernen, sondern verfällt auf die Idee, weil man Land, Leute und Sprache bei einer schönen Reise oder einem beruflichen Aufenthalt kennen (und vielleicht schon lieben) gelernt hat. Und kaum einer wird – bevor er oder sie zum ersten Mal in ein fremdes Land reist – sich durch einen kompletten Sprachkurs arbeiten. Doch ganz unvorbereitet will man ja auch nicht in die Ferne gehen, und auch wenn man ja schon mehrfach gehört hat, dass man in Schweden mit Englisch und teilweise sogar mit Deutsch schon recht weit kommt, es schadet sicher nicht, ein paar nützliche Sätze und Redewendungen zu können oder zumindest griffbereit zu haben.

Dafür sind Sprachführer gedacht. Sie wollen einen kurzen Einblick in die fremde Sprache geben, die wichtigsten Sätze und Vokabeln zur Verfügung stellen und helfen, sich auf einer Reise im fremden Land zurechtzufinden. So auch der Sprachführer -Schwedisch von Langenscheidt.

Der erste Eindruck

Das kleine Büchlein kommt im handlichen Taschenformat und (natürlich) im leuchtenden Langenscheidt-Gelb daher. Durch den robusten Kunststoffeinband hält es sicher auch im vollgestopften Reisegepäck einiges aus.

Die Aufmachung innen wirkt auf den ersten Blick zwar angenehm farbig, aber auch ein wenig unübersichtlich; man ahnt, dass man sich zuerst in die Benutzungshinweise einlesen sollte. Doch das kompakte Textbild wird immer wieder von ansprechenden Fotos aufgelockert.

Das Konzept

Wie eingangs erwähnt: Der Sprachführer will weniger Schwedisch-Lernenden als vielmehr Schweden-Reisenden nützliches Vokabular und auch ein paar landeskundliche Informationen an die Hand geben, um sich auf Reisen einigermaßen zurechtfinden und verständigen zu können. Die Vokabeln und Phrasen sind daher nach Situationen geordnet, die im Urlaub entstehen können, ob es nun um die Übernachtung, einen ärztlichen Notfall oder eine Autopanne geht. Alle schwedischen Sätze und Wörter sind zusätzlich in Lautschrift angegeben, jedoch nicht – wie sonst in Wörterbüchern zu finden – mithilfe von phonetischen Symbolen, sondern geschrieben, wie man es spricht. Meiner Meinung nach ein dickes Plus, denn die wenigsten Schwedenbesucher werden so wie ich Phonetik studiert haben und können die phonetische Umschrift schnell und problemlos für ihre Aussprache übertragen.

Wie gewohnt bei Sprachführern sind die Seiten in der Regel zweispaltig aufgebaut; in der linken Spalte steht die deutsche Phrase, also das, was der Tourist vermutlich in der jeweiligen Situation ausdrücken will, in der rechten Spalte die schwedische Übersetzung mit Aussprache. Bei einigen Sätzen jedoch ist es andersherum, was ich zunächst verwirrend fand. Ein Blick in die Benutzungshinweise erklärte dann jedoch, dass es sich um Sätze handelt, die man nicht selber sagt, die einem aber unter Umständen, z.B. bei Rückfragen, entgegengebracht werden. Eine schöne Idee, denn was nützt es einem, wenn man zwar dem Arzt die Symptome beschreiben kann, aber nicht versteht, welche Diagnose er stellt?

Eckdaten:

Redaktion und Bearbeitung: Langenscheidt Redaktion, Sara Bergman und Dietlind Peukert
Verlag: Langenscheidt
ISBN: 978-3-468223044
Preis: 12,90 €

Mein Fazit:

Mir stellt sich bei Sprachführern eigentlich immer die Frage, inwiefern so ein Büchlein wirklich nützt auf Reisen. Schlägt man als Tourist wirklich diese Sätze nach und wendet sie dann an? Oder behilft man sich vielmehr doch lieber mit Englisch, weil das einfacher ist? Ich selbst hatte in Vietnam einen Sprachführer dabei, und genutzt habe ich ihn nur, um einige Wörter auf Speisekarten nachzuschlagen. Daher erscheinen mir die Vokabellisten eigentlich viel hilfreicher als die vollständigen Sätze und Phrasen.

Ein Sprachführer im Taschenformat kann auf 256 Seiten gar nicht alle Situationen abbilden, die einem im Urlaub begegnen. Und vermutlich ist gerade der Satz, den man braucht, nicht enthalten, oder mein Gegenüber antwortet nicht so, wie es der Sprachführer vorschlägt. Natürlich, diesen Anspruch auf Vollständigkeit hat der Langenscheidt Sprachführer Schwedisch auch gar nicht.

Mein Fazit daher: Für Touristen, die Schweden zum ersten Mal bereisen und Vokabeln nachschlagen und einige erste landeskundliche Informationen erhalten wollen, sicher gut geeignet. Zum Schwedischlernen eher nicht.

Schwedenflaggenbenotung: miniflagge.gif miniflagge.gif

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert