Bücher, mit allen Sinnen

Gestern habe ich ein neues Buch angefangen – und da war es wieder: dieses tolle Gefühl, wenn man über die glatten Seiten streicht. Dieses leicht knisternde Geräusch beim Umblättern.

Die Freude an Büchern hat bei mir ganz viel auch mit Fühlen, Hören und Riechen zu tun. Mein Verlagsvolontariat hat mich da natürlich geprägt. Schon bei meinem Vorstellungsgespräch war ich völlig hin und weg, als ich eine Verlagsführung erhielt und wir ins Lager kamen. Dieser Geruch von so vielen frisch gedruckten Büchern! (Insgeheim glaube ich ja, ich habe vor allem durch meine verzückten Ausrufe in diesem Moment wahre Begeisterung bewiesen und deshalb die Stelle bekommen …)

Dann, während meiner Zeit in der Herstellung des Verlags, erhielten wir von einer Druckerei ein Exemplar von Charles Dickens als Papierprobe. Wieder so ein Moment! Dünnes, und dabei ganz glattes Papier. Und das Geräusch, das die Seiten beim Umblättern machen … (Wenn ich mich recht erinnere, habe ich schon bei den Schulgottesdiensten in der Grundschule die Gesangbücher vor allem wegen des Papierknisterns geliebt.)

Und natürlich wieder der Geruch jedes Mal, wenn ich Belegexemplare meiner Buchübersetzungen auspacke, egal, ob es nun ein norwegisches Kochbuch oder ein schwedischer Krimi ist.

Das Buch, das mich gestern ganz seelig gemacht hat, ist übrigens dieses hier:

Steven Price: Die Frau in der Themse


Übersetzt von meinen lieben Kolleginnen Anna-Nina Kroll und Lisa Kögeböhn, erschienen im Diogenes Verlag.

Hach, ich werde jede der 915 hauchdünnen Seiten genießen!

1 Kommentar
  1. Marta Pagans sagte:

    Ach, liebe Ricarda, das hast du wunderbar geschrieben. Ich kann die glatten Seiten auch fühlen und sie leicht knisternd hören.
    Liebe Grüße und viel Spaß beim Lesen

    Marta

    Antworten

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